Vom 24. bis 31.7. 2022 fand wieder die Jahresausstellung in der Akademie der Bildenden Künste München statt. Der Kunstclub13 bot dieses Jahr wieder eine Führung am Samstag, den 30. Juli an. Vorbereitung und Führung übernahmen unsere drei Vorstände Marc Sander, Dr. Arnold Lösler und Hans-Joachim Heins.
Fürst-Pückler-Eis gegen Spende: Die Idee hatte die Klasse von Gregor Hildebrandt. Die beiden Räume hatte sie auch rosa, weiß und schokobraun gestrichen. Über den Plagiatsvorwurf der Galeristin Christine Mayer kann man schmunzeln: Einer ihrer Künstler hatte vor 2 Jahren bereits das berühmte Eis in vielen Varianten auf Öl und Leinwand gebannt. Das Zitat „gute Künstler kopieren, große klauen“, soll von Picasso stammen… Gute PR ist es allemal.
Begonnen hatten wir den Rundgang in der Klasse von Alexandra Bircken. Nicolai Gümbel erklärte das Konzept und einzelne Positionen. Es ging den Beteiligten offensichtlich um die unterschiedliche Wirkung von Materialien. Masken, Gesichtsschutz, Brustpanzer, Schulterpolster, Haarschmuck bis hin zu einem grellen Strick, an dem man sich erhängen könnte. Abstrahiert und von der ursprünglichen Funktion entfremdet. Interessant wie Professoren die Arbeiten der Studierenden beeinflussen, jetzt stark Materialität, bei Stephan Huber, dem Vorgänger von Bircken, dominierte die Inszenierung und das Theater.
Die Ausstellung der Hildebrandt-Klasse erstaunte. Ganz viel Malerei, und auffallend gute.
In der Studienwerkstatt für Glasmalerei von Thierry Boissel eröffnete sich eine ganz andere Welt. Sehr schön wirkende Glas-Spiegel-Wandobjekte mit tollen Lichteffekten und Reflektionen.
Thematisch widmet sich die Klasse von Pamela Rosenkranz dem Thema Einsamkeit in Zeiten der Pandemie und lässt einen großen gläsernen Bartresen im Raum wirken. Bei Karin Kneffel wurden die beiden Räume mit echtem Rollrasen ausgelegt, der auch täglich gegossen wird. Die Hängung der Arbeiten ist harmonisch auf den Bodenbelag ausgerichtet. „One last time“ heißt die Ausstellung. Auch Karin Kneffel emeritiert nach dem Wintersemester.
Den Abschluss machte die Klasse von Nils Norman. Sein Assistent Justin Lieberman erklärte das Konzept, nämlich die einzelnen Objekte sollten den Betrachter dazu verleiten, andere Sichtweisen zu entdecken. Schade, auf den fragilen Stuhl durfte man sich nicht setzen. Das hätte die Sicht um 90 Grad verändert. Zwei Stunden vergingen wie im Flug und danach half nur ein Getränk – oder eben ein Fürst-Pückler-Eis.
Fotos: Andreas S. Müller