Zinnoberrot, Smalte, Lapis Lazuli, Beinschwarz oder Krapplack – das sind nur einige seltene Pigmente, deren Herstellung jahrhundertelang als vergessen galt. Kremer Pigmente hat diese Farben zu neuem Leben erweckt. 1977 von dem Chemiker Dr. Georg Kremer als Ein-Mann-Betrieb gegründet, entwickelte sich das Unternehmen rasch zur weltweit führenden Adresse im Bereich der historischen Pigmente.
In einer ehemaligen Getreidemühle in Aichstetten im Allgäu werden Rohstoffe aus aller Welt in aufwendiger Handarbeit zu feinen Pigmentpulvern zerrieben, gesiebt oder gefiltert. „Durch die Recherche nach alten Rezepten zur Herstellung von historischen Pigmenten können wir längst vergessene Farben wieder ans Licht bringen. Daneben führen Experimente mit verschiedensten Materialien, wie z. B. Felsstücke, Knochen oder Wurzeln, immer wieder zu neuen Farbtönen und –nuancen“, so David Kremer, Geschäftsführer in der zweiten Generation.
Seit 1982 betreibt Kremer Pigmente eine Dependance in der Maxvorstadt, letztes Jahr erfolgte der Umzug in größere Räume gegenüber dem Museum Brandhorst. Schon der Blick durch das große Schaufenster ist ein Genuss: Bis unter die Decke leuchten in allen Nuancen hunderte von Pigmenten in Gläsern und Beuteln.
Am Mittwoch, den 22. November 2023 hat uns Uli Zwerenz, langjähriger Mitarbeiter und selbst Künstler, bei Kremer Pigmente empfangen und uns die unterschiedlichen Pigmentfamilien sowie ihre Herstellung vom Altertum bis zur Gegenwart vorgestellt. Auch ihre maltechnische Anwendung sowie die Bedeutung von Binde- und Hilfsmitteln wurden erläutert.
Im Anschluss hat man den Abend in der Brasserie Tresznjewski nebenan ausklingen lassen.