Wie jedes Jahr unternahmen wir am 09. Februar 2019 wieder einen Streifzug durch die Diplomausstellung an der Akademie der Bildenden Künste. „Nur“ 28 Abschussarbeiten galt es zu durchforsten, weil dieses Jahr einmalig zwei Diplomausstellungen stattfinden werden. Der zweite Teil folgt in Kombination mit der Jahresausstellung im Juli. Grund ist eine Änderung der Studienordnung an der Akademie, die den Abschluss reformiert und dazu führte, dass die Studierenden dieses Jahr ausnahmsweise zwischen zwei Abschlüssen, dem alten und dem neuen, wählen konnten.
Dr. Susanna Ott und Hans-Joachim Heins vom Vorstand des Kunstclub13 übernahmen die Auswahl und Führung der rund 30 Mitglieder durch neun sehr unterschiedliche Positionen aus verschiedenen Klassen: Eine beklemmende Videoinstallation des Japaners Ryohei Kan und ein „begehbares Bild“ in der Aula von Esther Zahel gaben den Auftakt. Malerei sahen wir in drei Varianten, die nicht unterschiedlicher sein könnten: Rokoko-Dekonstruktionen von Andreana Dobreva, konzeptuelle Arbeiten von Frank Moll sowie schräge Pop Art des mit dem Preis des Akademievereins ausgezeichneten Künstlerduos Mehmet & Kazim aus der Klasse Oehlen. Bianca Patricia Isensee faszinierte uns mit einer hochpolitischen Arbeit zur Waffenindustrie in demokratischen Gesellschaften, während die beiden Absolventinnen Jieyi Sun und Naama Bergmann aus der Schmuckklasse Karen Pontoppidans einen dagegen fast schon kontemplativen Schlusspunkt setzen.
Wie schön, dass wir nicht ein ganzes Jahr warten müssen, bis wir wieder auf Entdeckungstour gehen dürfen – denn den zweiten Teil der Diplomausstellung im Sommer lassen wir uns nach diesem gelungenen Rundgang natürlich nicht entgehen!