Unter dem Titel „Von Pers zu Cosmic Latte. Über das Glossar der Farbnamen“ bestritt der Münchner Maler Christian Frosch die dritte Montagsrunde am 03. November. Der Saal im Café Reitschule war gut gefüllt mit Kunstliebhabern.
Farbe kann objektiv, rein rational-wissenschaftlich betrachtet und analysiert werden. Mindestens seit dem Altertum und bis heute zunehmend wird versucht sie zu normieren und zu patentieren, zu systematisieren, zu nivellieren und in Systeme, Theorien oder Lehren zu unterteilen. Farbe dient zur Orientierung, zur Kommunikation und Information, zur Abgrenzung und zum Vergleich, zur Einordnung, Klassifizierung und Bestimmung. Als Material mit Eigenwert, als Dekoration, als Inhaltsträger, als Illusionsmittel, als Code, als Symbol, als Nichts. Farbe kann berufsspezifisch sein, umfasst alle Lebensbereiche und alle Lebensalter. Farbe ist aber auch subjektiv. Kulturell, historisch und regional unterschiedlich. Und: Farbe ist immer an Sprache gebunden. „Begriffe für Farbnamen, Schattierungen und Kontraste von Farben sind ein wichtiger Bestandteil im Grundwortschatz jeder Sprache.“ Gleichzeitig stellt unsere Sprache nur einen Bruchteil von Bezeichnungen für die vielen vorhandenen Farbnuancen zur Verfügung.
Christian Frosch machte diese Problematiken anhand zahlreicher Praxisbeispiele anschaulich. Im Anschluss an den Vortrag entzündete sich eine lebhafte Diskussion.
Christian Frosch ist Maler und Professor und betreibt u.a. das Portal www.malereiforschung.de.[fotos album=20141103-montagsrunde]